Ihr Körper kann ausgesprochen viel alleine regeln. Durch bewusste Ernährung, Bewegung und eine positive Lebenseinstellung können Sie hierfür die Vorraussetzungen schaffen. Manche Veränderungen im Körper lassen sich aber nicht vermeiden. Durch oft einfache Kontrollen lassen sich solche Veränderungen erkennen.
Verschiedene pflanzliche Stoffe können das Immunsystem stärken. Der Mechanismus ist vergleichbar mit dem einer Impfung. Das Training des Immunsystems ist allerdings weniger gezielt als bei einer Impfung: das bekannteste Beispiel ist wohl Einnahme von Echinacin zur allgemeinen Stärkung der Immunabwehr im Hals Nasen Ohren Bereich. Wie auch bei Impfungen sollten diese Stoffe allerdings nur im vollkommen gesunden Zustand eingenommen werden, da sie das Immunsystem ja belasten. Eine Einnahme während einer Erkrankung könnte sogar Schaden anrichten. Im Übrigen lösen pflanzliche Stoffe sehr gerne Allergien aus, was einer Überstimulation des Immunsystems nahekommt.
Impfungen:
Hier hilft sich der Körper selbst. Das Immunsystem des Körpers wird trainiert und ist so auf eine bestimmte Erkrankung vorbereitet. Impfungen werden für Erkrankungen empfohlen, die sehr gefährlich bis tödlich verlaufen können und schwere Schäden anrichten (z.B. Enzephalitis bei Masern) oder für die es bis heute keine Behandlung gibt (Tetanus). Ein bleibender Schaden durch die Krankheit kann durch das Training des Immunsystems verhindert werden. Erfahren Sie mehr im Kapitel "Impfungen und Reisen".
Blutfette (Lipide):
Treiben Sie Sport und verwenden nur hochwertige Fette zum Essen, Braten oder Backen. Dabei sollten Sie nicht nur das Gesamtcholesterin im Blut beachten: Es gilt das gute Cholesterin (HDL) hoch, und das schlechte Cholesterin (LDL) tief zu halten. Das ist leider leichter gesagt als getan. Oft ändern diese Werte nicht, obwohl sie die Ernährung umstellen. Gesunde Ernährung alleine ist leider keine Garantie für normale Cholesterinwerte. Zu hohes LDL-Cholesterin erhöht das Risiko im Laufe des Lebens, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Wenn zu hohe LDL Werte vorliegen, dann kann es nötig sein, medikamentös den LDL Wert zu senken. Die Berechnung des AGLA Score hilft hier, eine Entscheidung zu treffen.
Blutdruck:
Normale Blutdruckwerte liegen unter 135/95, im Alter werden auch leicht höhere Werte toleriert. Sollten die Blutdruckwerte stets höher liegen, kann dies langfristig zu Schäden an Herz und Gefässen, und letztlich auch zu Schäden an vielen anderen Organen führen. Ein erhöhter Blutdruck sollte daher behandelt werden. Leider spürt man einen erhöhten Blutdruck in der Regel nicht. Im Laufe des Lebens steigt der Blutdruck meist an, was an der Abnahme der Elastizität der Blutgefässe liegt. Erfreulicherweise lässt sich der Blutdruck einfach messen. Fragen Sie Ihren Arzt zum Thema Blutdruck.
Augenkontrolle durch einen Augenarzt nicht vergessen:
Das gilt sicher bei einer bemerkten Verschlechterung der Sehkraft. Auch Erhöhung des Augeninnendruckes (Glaukom) entwickelt sich unbemerkt und setzt schwere, oft nicht mehr zu reparierende Schäden ("grüner Star"), die zu bis zum Verlust des Sehen führen können. Lassen Sie daher bei Gelegenheit ab einem Alter von 50 Ihren Augeninnendruck überprüfen. Ein erhöhter Augeninnendruck lässt sich durch regelmässige Anwendung von Augentropfen meist gut behandeln, Augenschäden werden so vermieden.
BMI (Body Mass Index):
Zu wenig Gewicht ist ebenso schlecht, wie zu viel Gewicht. Was ist zuviel - was zu wenig? Auskunft hierüber gibt der BMI. Der Index sollte zwischen 19 und 25 liegen. Ab einem BMI von 30 spricht man von einer sog. "Adipositas", unter einem BMI von 19 von einer sog. "Anorexie". Wir helfen Ihnen bei Fragen zu diesem Thema weiter.
Check ups:
Sie können sinnvoll oder unsinnig sein. Je nach Alter und Vorgeschichte werden andere Schwerpunkte einer Gesundheitsuntersuchungen gemacht. In einem Gespräch werden zunächst Art und Umfang der Untersuchungen ermittelt und auf Sie zugeschnitten. Im Vordergrund stehen Ihre Beschwerden, die es gezielt zu untersuchen gilt. Eine allgemeine körperliche Untersuchung (Herz, Lunge, Abdomen, ...) wird individuell angepasst. Eine Blutuntersuchung mit den wichtigsten Parametern und Markern, insbesondere der Risikofaktoren gehört in der Regel dazu. Ggf. werden auch der Urin und der Stuhl untersucht. Weitere Untersuchungen sind nur dann nötig, wenn pathologische Befunde erhoben werden, die ensprechend abgeklärt werden sollten.
Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen des Menschen. Aber nicht jeder Krebs ist gleich aggressiv: es gibt zahllose Krebsarten, die wiederum kaum miteinander vergleichbar sind. Die Prognose für eine Heilung hängt dabei nicht nur von der Krebsart selber ab, auch die Grösse der Krebsmasse, die Anzahl der betroffenen Organe sind wichtige Faktoren. Die Therapiemöglichkeiten sind heutzutage für viele Krebsarten sehr gut.
Die Krebsvorsorge ist ein wichtiges Instrument, den Krebs in einem sehr frühen Stadium zu finden, da dann die Heilungschancen am grössten sind. Im Falle einer Darmspiegelung zur Darmkrebsvorsorge entfernt man sogar direkt die Vorstufe des Krebses, so dass dieser erst gar nicht entstehen kann.
Im Folgenden sind wichtige Vorsorgeuntersuchungen aufgelistet, die empfohlen werden und die häufigsten Krebsarten im Visier haben:
Denken Sie an die Darmkrebsvorsorge: Darmkrebs ist eine häufige und oft zu spät entdeckte Tumorerkrankung des Darms. Durch einfache Kontrollen lassen sich oft die gutartigen Vorstufen des Tumors erkennen (Kontrolle auf nicht sichtbares Blut im Stuhl durch einen simplen Stuhltest). Zeigt ein solcher Test Blut im Stuhl an, so besprechen Sie mit dem Arzt, welche Gründe dies haben könnte. Allenfalls ist eine Darmspiegelung sinnvoll, um eine meist gutartige Veränderung (und Vorstufe eines Tumors) während der Spiegelung gleich zu entfernen. Heutzutage sind solche Untersuchungen kaum mehr belastend. Sie sind ab einem Alter von 50 empfohlen, insbesondere wenn in Ihrer unmittelbaren Verwandtschaft (Eltern, Grosseltern, Geschwister) Darmkrebs diagnostiziert wurde. Je nach familiärer Belastung ist allenfalls eine Koloskopie vor dem Alter von 50 Jahren zu empfehlen.
Dass Rauchen schädlich ist, ist allgemein bekannt. Der Schaden wird erst durch langjähriges Rauchen gesetzt und umfasst v.a. Schlaganfälle, Herzinfarkte, Druchblutungsstörungen der Beine, Impotenz beim Mann, schwere Lungenveränderungen (Emphysem oder COPD, was später eine regelmässige Sauerstofftherapie nötig macht). Hinzu kommen Lungenkrebs, Darmkrebs, Kehlkopfkrebs, Mundboden- und Zungenkrebs. Insbesondere Zigarren- und Pfeifenraucher sollten regelmässig die Zunge und den Kehlkopf vom HNO-Facharzt überprüfen lassen, um Vorstufen des Tumors rechtzeitig zu erkennen.
Jede Heiserkeit und jeder chronische Husten, der länger als 3 Monate dauert, sollte dringend ärztlich abgeklärt werden: bei Rauchern insbesondere, aber auch bei Nichtrauchern. Wir helfen Ihnen übrigens, wenn Sie das Rauchen aufgeben möchten.
Prostatauntersuchung und/oder die Bestimmung eines Tumormarkers (sog. "PSA") sind sinnvoll, sicher ab dem 50 Lj.. Prostatakrebs kommt familiär gehäuft vor.
Hier ein Link mit wichtigen Hintergrundinformationen der Schweizerischen Krebsliga.
Hoden abtasten nicht vergessen. Sollten Sie eine
ungewöhnliche Schwellung oder Verhärtung eines Hodens bemerken, auch wenn es schmerzlos ist, fragen Sie Ihren Hausarzt. Mit einer Ultraschalluntersuchung kann hier schnell Klarheit gebracht
werden.
Die Impfung junger Männer bis 25 Jahre gegen das HPV Virus wird durch den Kanton St. Gallen finanziert (Impfstoff Gardasil). Das HPV Virus ist weit verbreitet und verursacht u.a. Papillome der Harnwege. Es wird beim Geschlechtsverkehr auf die Frau übertragen und ist für einen Grossteil des Krebses am Gebärmuttermund (Portio) verantwortlich. Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.
Wir empfehlen die Impfung mit Gardasil für junge Frauen gegen Portiokrebs.
Der Kanton St. Gallen übernimmt die Kosten für diese Impfung
vollumpfänglich bis zu einem Alter von 25 Jahren. Es werden 3 Impfungen innerhalb eines Jahres durchgeführt. Der Portiokrebs ist eine häufige und meist durch Viren (HPV) übertragene schwer zu
behandelnde Krankheit. Die Impfung schützt zwar nicht vollumpfänglich, aber immerhin bei ca 80% der verschiedenen Viren, die vom Mann beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Eine Impfung ist
optimal vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchzuführen.
Der regelmässige Portio-Krebsabstrich (durch den
Gynäkologen vaginal) sucht übrigens nach Vorstufen des Portiokrebs und sollte deshalb 1x/Jahr durchgeführt werden.
Regelmässiges Brustabtasten nicht vergessen. Auch für junge Frauen empfohlen. Bei Auftreten von Brustkrebs in der Familie (Mutter? Grossmutter? Schwester?) sollte ab einem bestimmten Alter in Absprache mit dem Gynäkologen (Frauenarzt/Frauenärztin) an eine Mammografie und/oder Mammasonografie
gedacht werden.
Für Frauen zwischen 50 und 70 besteht die Möglichkeit an einem Brustkrebsscreening teilzunehmen. Brustkrebs ist ein sehr häufiger Tumor, dessen Heilungschancen am besten sind, wenn er früh entdeckt wird.